Giftpflanzen

Eibe

Fallbeispiel:

Am Morgen liegen 8 tote Schafe in Brustlage im Nachtpferch. Sie zeigen keine Anzeichen eines Todeskampfs (Scharrspuren im Gras, Ausfluss aus Nase oder Maul) sondern scheinen zu schlafen. Im Pferch liegt Grünschnitt mit Eibenanteilen. Verdacht auf Eibenvergiftung

Symptome:

Nach Aufnahme von etwa 100g Nadeln / Tier kommt es zu Atemlähmung und Herzrhythmusstörungen. Vergiftungen treten meist dann auf, wenn Grünschnitt zur Verfügung steht.

Diagnose:

Die Diagnose erfolgt durch den Nachweis von Eibennadeln im Pansen. Falls ermittelt werden kann, wer die Eiben in den Pferch geworfen hat, sind Haftungsansprüche möglich!

Eiben im Grünschnitt

Nadeln im Pansen

Nadeln im Pansen

Waldbingelkraut

 

Ende März 2019 sind mehrere Schafe verstorben nach der Beweidung von lichtem Laubwald mit Vorkommen von Waldbingelkraut.
Es handelt sich um eine bis zu 40 cm hohe Staude mit gezackten Blättern, die April/Mai mit weißen Scheinähren blüht und dann kleine (3mm) weiße Kugeln trägt. Waldbingelkraut schmeckt nicht besonders gut, wird aber gelegentlich verbissen, wenn im Wald gekoppelt wird.

Symptome – Befund:

Das Gift schädigt Blut und Leber. Symptome sind daher Schwäche, Speicheln, Blutarmut, Durchfall, rotbrauner Urin, Gelbsucht. Bei der Sektion findet man Blutungen in Labmagen und Darm, Leber-, Milz- und Nierenschäden. Die Körpertemperatur kann am Anfang erhöht sein, sodass man auch an Blutkrankheiten ( z.B. durch Zecken) denken muss.

Bitte informieren Sie uns über das Vorkommen von Waldbingelkraut oder Probleme damit.

Mehr unter: https://www.vetpharm.uzh.ch/giftdb/pflanzen/0067_tox.htm
(Datenbank der Uni Zürich)